Kasachstan 2025: Neue Chancen für Logistik und Export
Kasachstan wird zum Logistikknotenpunkt Eurasiens. Aktuelle Zahlen, Projekte & Chancen für Export und Transit. Jetzt mehr erfahren.
Kasachstan im Logistikfokus: Aktuelle Entwicklungen und strategische Chancen 2025 Kasachstan rückt zunehmend ins Zentrum der internationalen Logistikstrategien. Als zentraler Bestandteil des eurasischen Wirtschaftsraums entwickelt sich das Land vom Transitstaat zur aktiven Logistikdrehscheibe. Für Unternehmen, die in oder über Zentralasien exportieren, ergeben sich daraus neue operative und strategische Optionen. Der folgende Überblick fasst die jüngsten Entwicklungen zusammen und bietet eine praxisnahe Einordnung für Logistikleiter, Spediteure und Exportverantwortliche.
Wachstum trotz globaler Unsicherheiten Trotz geopolitischer Herausforderungen bleibt Kasachstan auf Wachstumskurs. Im Zeitraum Januar bis Juli 2025 stieg das Transport- und Lagerungssegment im physischen Umfang gegenüber dem Vorjahr um 22,5 %. Der Güterverkehr über alle Verkehrsträger lag bei etwa 649,6 Millionen Tonnen, was einem Plus von 10,1 % entspricht. Der Güterumschlag („Freight Turnover“) erreichte 324,5 Milliarden Tonnenkilometer, ein Zuwachs von 12,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Passagierverkehr und -umsatz legten deutlich zu – ein Indikator dafür, dass sowohl Personen- als auch Güterverkehr mit dem Ausbau der Infrastruktur Schritt halten.
Neue Logistikhubs schaffen Kapazitäten Zentral für die weitere Entwicklung ist der Ausbau multimodaler Logistikinfrastruktur. Die Regierung verfolgt das Ziel, bis 2027 drei neue große Logistikzentren in Almaty, Astana und Kostanai in Betrieb zu nehmen. Diese Hubs sollen nicht nur als Lager- und Verteilzentren fungieren, sondern insbesondere den Umschlag zwischen Bahn, Lkw und Luftfracht vereinfachen. Beispielhaft steht das Projekt "Tobyl" im Nordwesten Kasachstans. Es entsteht als grenznaher Logistikkomplex mit direktem Anschluss an internationale Korridore und soll eine zentrale Rolle im Warentransit zwischen China und Europa spielen.
Middle Corridor im Aufwind Ein bedeutender Faktor für die internationale Anbindung ist der sogenannte Middle Corridor (Transkaspischer Internationaler Transportweg, TITR). Dieser verbindet China über Kasachstan, das Kaspische Meer, Aserbaidschan und die Türkei mit Europa. Durch geopolitische Verschiebungen (u.a. Russland-Sanktionen) gewinnt diese Route gegenüber der nördlichen Eisenbahnlinie an Attraktivität. Kasachstan investiert daher massiv in Bahninfrastruktur, digitale Grenzabfertigung und Logistikdienstleistungen entlang dieses Korridors. 2025 wurden bereits über 16 Millionen Tonnen Transitgüter auf dieser Route bewegt – Tendenz steigend.
Internationale Kooperationen stärken Verbindungen Kasachstan baut gezielt strategische Partnerschaften aus. Neue bilaterale Abkommen mit der Türkei zielen auf den Ausbau gemeinsamer Logistikplattformen. Mit China entsteht in der Grenzregion Khorgos ein kombinierter Logistik- und Industriepark, der sowohl Transit als auch regionale Wertschöpfung fördern soll. Auch mit den Nachbarstaaten Usbekistan und Aserbaidschan gibt es konkrete Projekte zur Harmonisierung von Zoll- und Transportprozessen. Diese Entwicklung senkt nicht nur Kosten, sondern reduziert Unsicherheiten bei grenzüberschreitenden Lieferketten.
Chancen für Unternehmen in Industrie und Handel
Für exportorientierte Unternehmen ergeben sich daraus mehrere Vorteile:
Planungssicherheit und verbesserte Transitzeiten: Durch digitalisierte Grenzprozesse und Investitionen in Infrastruktur werden Lieferzeiten kalkulierbarer.
Kostenvorteile: Neue Hubs und effizientere Transportkorridore reduzieren Umladekosten und minimieren Leerkilometer
Marktzugang Zentralasien: Unternehmen können Kasachstan nicht nur als Transitland nutzen, sondern auch lokale Vertriebsnetzwerke aufbauen.
Skalierbarkeit: Durch multimodale Anlagen lassen sich Transportketten flexibel anpassen.
Insbesondere für Maschinenbau, Automotive, Chemie und FMCG lohnt sich eine Analyse kasachischer Routen und Distributionsstrukturen.
Herausforderungen bleiben Trotz positiver Trends gibt es strukturelle Herausforderungen. Einige Streckenabschnitte haben weiterhin Engpässe, etwa bei Bahnüberlastung oder fehlender Intermodalverbindung. Der Straßengütertransport leidet lokal unter Infrastrukturmängeln. Auch Zollprozesse sind noch nicht durchgängig digitalisiert, was zu Verzögerungen führen kann. Unternehmen sollten bei der Planung von Lieferketten ausreichend Flexibilität einbauen und lokale Partner mit regionaler Erfahrung einbinden.
Ein weiterer Faktor: Die politische Stabilität ist in Kasachstan zwar hoch, aber der zentrale eurasische Raum bleibt geopolitisch komplex. Entsprechend wichtig ist ein gutes Risikomanagement mit alternativen Routenoptionen.
Nachhaltigkeit als Zukunftsthema Zunehmend rückt auch die Ökologie in den Fokus der kasachischen Logistikstrategie. Die Bahn als umweltfreundlicher Verkehrsträger wird gezielt gefördert. Erste Projekte im Bereich grüner Hubs und CO2-neutraler Logistikzentren laufen an. Für europäische Unternehmen, die ihre Scope-3-Emissionen reduzieren wollen, kann dies ein strategisches Argument für die Nutzung kasachischer Transitwege sein.
Jetzt strategisch positionieren Kasachstan ist dabei, sich als zukunftsfähiger Logistikknoten zwischen China, Zentralasien und Europa zu etablieren. Wer heute seine Lieferketten diversifiziert und kasachische Transitoptionen prüft, kann sich Wettbewerbsvorteile sichern. Voraussetzung ist eine detaillierte Planung, Kenntnis lokaler Rahmenbedingungen und die Auswahl starker Partner vor Ort.
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